Marktbericht Wolf Agrarhandel | 02.Februar.2018
Weizen verlor an der Chicagoer Börse und an der Matif leicht an Boden. Mais legt an der Chicagoer Börse zu, während für die Matif keine Daten verfügbar sind. Soja schloss in Chicago im Minus. Raps schließt in Paris und Winnipeg ebenfalls mit Verlusten.
Weizen: Die Weizennotierungen in Paris gaben durch Belastung eines starken Euros deutlich nach. Der Märztermin beendete den Tag mit einem Minus von 2 € auf 156,25 €/t. Am 3. Oktober schloss die Matif bei 167 €/t. Am 30. Oktober jedoch brachte sie es nicht ganz so weit und blieb bei nur noch 163,50 €/t stehen. Am 1. Dezember sank der Preis erneut auf 162 €/t und am
9. Januar weiter auf 161,50 €/t. Am 30. Januar schloss die Matif bei 161 €/t.
In Chicago bewegten sich die Notierungen wenig bis gar nicht und verließen den Handelstag mit kleinen Verlusten. Der Termin fiel um 0,75 Cent/bushel auf 4,51 US‑$/bushel. Zulegen konnte lediglich nur der Sommerweizen in Minneapolis, nämlich um
4,5 Cent auf 6,12 US-$/bushel. Heute Morgen gaben die Notierungen in den USA erneut leicht nach.
Die Weizenexporte in der EU beliefen sich vergangene Woche auf 198.000 t, dies entspricht 63 Prozent weniger als noch eine Woche zuvor und 71 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Zusammenaddiert liegen die Ausfuhren somit um 18,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
In Chicago wird die Stimmung durch schwache Exportzahlen gedrückt. Nach Angaben des USDA wurden 289.000 t in der Woche bis zum 25. Januar ins Ausland verkauft, dies entspricht 32,3 Prozent weniger als noch eine Woche zuvor und 35,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Der Importauftrag von über 715.000 t Weizen von Seiten Saudi Arabiens läuft mit heutigem Datum aus. Auch Ägypten sucht zur Lieferung Mitte März erneut Weizen. Hierfür können heute noch Gebote abgegeben werden. SovEcon erhöht für Russland seine Exportprognose um 1,3 Mio. t. Im laufenden Wirtschaftsjahr sollen nun 36,8 Mio. t verschifft werden, das sind 1,8 Mio. t mehr als es derzeit von der USDA erwartet wird.
Mais: In Chicago legten gestern die Maisnotierungen nach einem schwachen Beginn noch etwas zu. Der Termin endete in einem Plus von 0,25 Cent auf 3,62 US-$. Der Maismarkt wurde gestützt durch ein gut laufendes Exportgeschäft und einer rund laufenden Bioethanolproduktion. In der Woche bis zum 25. Januar lagen die Exporte bei 1,85 Mio. t und somit sehr deutlich über den Markterwartungen von 1 bis 1,5 Mio. t. Die Menge übertraf somit das Ergebnis der Vorwoche mit 28 Prozent.
Viel Mais wird nach wie vor auch von der Bioethanolindustrie in den USA abgezogen. Diese steigert ihren Verbrauch im Dezember auf 12,4 Mio. t, dies waren 2,5 Prozent mehr als im November und 2,8 Prozent mehr als im Dezember letzten Jahres.
Im Januar exportierte Brasilien 3 Mio. t und somit doppelt so viel wie im Januar 2017, aber annähernd 25 Prozent weniger wie im Dezember 2017. Brasilien kann seine Maistransporte in die EU deutlich steigern. Im laufenden Wirtschaftsjahr konnten sie diese im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum fast verfünffachen und machen inzwischen knapp die Hälfte der Maisimporte aus der EU. Die Maislieferungen aus Brasilien beliefen sich bis zum 30. Januar auf 4,8 Mio. t. Alles in allem hat seit Anfang Juli die EU 9,76 Mio. t Mais importiert, dies entspricht 52 Prozent mehr als im Jahreszeitraum des vorhergehenden Jahres.
Soja: Die Sojabohne wird am Donnerstag in Chicago durch schwache Exportzahlen ins Minus gedrückt. Die März-Bohne gab um fast 11 Cent auf 9,85 US-$/bushel nach. Von 3,80 US-$ auf 334 US-$/short zog es den Sojaschrot nach unten. Sojaöl verlor 0,17 Cent/pound und landete letztlich auf 32,90 Cent/pound.
Der Hauptgrund für die fallenden Kurse sind die enttäuschenden Exportzahlen. Die für die Woche bis zum 25. Januar gemeldeten 359.000 t lagen weit unter den Markterwartungen von 0,6 bis
1 Mio. t. Im Gegensatz zu der vorherigen Woche betrug der Rückgang knapp 50 Prozent, gegenüber dem Jahr zuvor gut
ein Drittel. Selbst gute Exportzahlen bei Sojaschrot und Sojaöl bewirkten keine gute Stimmung, da sie durch schwache Zahlen des USDA Oilseed crush-Reports mehr als neutralisiert wurden. Im Jahresvergleich ist die Menge der verarbeiteten Sojabohnen im Dezember zwar gestiegen, allerdings lag sie unter den Erwartungen. Die Sojabestände zogen gleichzeitig stärker an als Analysten vorhergesagt hatten.
Aufgrund einer aktuellen Statistik aus den USA traten Wettermärkte in Südamerika trotz neuer Nachrichten gestern in den Hintergrund. Die Analysten von INTL FCStone hoben ihre Schätzungen um 1 Mio. t für die brasilianische Ernte auf 111 Mio. t an. Die Getreidebörse in Buenos Aires hingegen senkte Ihre Prognose für Argentinien um 3 Mio. t auf 51 Mio. t und reagierte somit auf die Ertragsrisiken wegen der anhaltenden Trockenheit. Aktuelle Wetterprognosen allerdings sagen für die kommenden Tage Regenfälle voraus. An der CBoT wurde das Ergebnis der südamerikanischen Nachrichten aus Südamerika neutral bewertet. Eine Sojaernte von 110 Mio. t in Brasilien und von 56 Mio. t in Argentinien wird durch das USDA erwartet.
Raps: In Paris gaben die Rapsnotierungen nach und schlossen mit einem Minus von 3,50 €/t auf 346,25 €/t. Auch Canola wurde durch einen Rückschlag nach unten gezogen und gab um
2,40 Can-$/t auf 494,30 Can-$/t nach.
(LZ)