Marktbericht Wolf Agrarhandel | 08.Oktober.2019
Weizen und Soja sinken, während Mais und Raps weiter ansteigen
Weizen: An der Chicagoer Börse schloss der Dezember-Kontrakt mit einem Minus von 1,25 US-Cent bei 4,89 US-$/bushel (163 €/t).
In Kansas beendete der Hard Red Weizen ebenfalls 1,75 US-Cent niedriger bei 4,02 US-$/bushel. Der meistgehandelte Dezemberkontrakt in Paris ging mit einem Plus von 0,25 Cent bei 176,50 €/t aus dem Handel. Die höheren Frachtkosten des US-Weizens machen ihn nicht wettbewerbsfähig für Lieferungen nach Nordafrika. Somit auch nicht für die Ausschreibung von Weizenlieferungen nach Ägypten, welche am heutigen Dienstag endet. Die Weizenexporte der letzten Woche waren mit 384.259 t 14 Prozent niedriger als noch im letzten Jahr. In den USA wurde diese Woche nur ein Prozent geerntet und somit liegt der Erntefortschritt aktuell bei 91 Prozent. Mit 52 Prozent bleibt auch die Aussaat von Winterweizen knapp unter dem Vorjahresdurchschnitt. In der Ukraine meldete das Agrarministerium ein Plus bei dem Export von Weizen um 3,55 auf über 9 Mio t. für das laufende Jahr. Die russische Getreideunion und das IKAR-Institut erhöhen ihre Schätzungen für die Weizenernte nach oben. Somit beträgt die geschätzte Menge der Weizenernte bei den Analysten über 75 Mio. t. Laut der Getreideunion werden die Exporte im aktuellen Wirtschaftsjahr aufgrund der Konkurrenz aus Frankreich und der Ukraine mit
34 Mio. t Weizen um 1,3 Mio t. niedriger als im Vorjahr sein.
Mais: Am Montag ging der Dezemberkontrakt mit einem Plus von 2,25 US-Cent bei 3,87 US-$/bushel (138,81 €/t) aus dem Handel. Bei 3,88 US-$/bushel (139,17 €/t) notierte er am Dienstagmorgen in Chicago. Der Maiskontrakt in Paris für Dezember musste
0,25 Cent bei 164,25 €/t einbüßen. Die Kurse in Chicago werden durch die langsame Maisernte in den USA gestützt. Der Reifegrad liegt mit 58 Prozent laut des USDA deutlich unter dem Durchschnitt von 85 Prozent. Mit 15 Prozent bleibt der Erntefortschritt laut dem NASS-Report unter den üblichen
18 Prozent. Mögliche Schneestürme in Nord- und Süd-Dakota sowie im Westen von Minnesota geben den Kursen zusätzlichen Auftrieb.
Soja: Der November-Kontrakt für Sojabohnen verlor am Montag
1 US-Cent auf 915,2 US-Cent/bushel (306,55 €/t). Sojaschrot verlor ebenfalls 1,6 US-$ bei 302,1 US-$/short tons (297,84 €/t). Bisher wurden 14 Prozent der Bestände geerntet und somit
20 Prozent weniger als im Fünfjahresdurchschnitt. Auch die Analysten haben einen höheren Erntefortschritt für diesen Zeitpunkt vorhergesagt. Laut dem Ministerium seien 54 Prozent der Sojabohnen in gutem oder exzellentem Zustand. Bis zum
3. Oktober wurden Exporte von 1,039 Mio. t Sojabohnen gemeldet. Dies entspricht zwar einer Steigerung von 5,1 Prozent zur Vorwoche, jedoch 41,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.198.000 t Sojabohnen wurden angeblich nach China sowie 240.000 t an ein unbekanntes Ziel exportiert. Laut einer inoffiziellen Berechnung hat China somit 3,5 Mio. t US-Sojabohnen gekauft.
Raps: In Winnipeg konnte der November-Raps um 1,90 auf
462,60 kan.-$/t zulegen. Der Kursanstieg sorgte auch für ein Plus in Paris. Der November-Kontrakt gewann 1 €/t und notierte bei 387,00 €/t. Grund für den Anstieg sind die ungünstigen Erntebedingungen in großen Teilen Kanadas, da Schnee und Frost die Erntearbeiten deutlich verlangsamen. Auch die Ernteerwartungen in Australien sind aufgrund der anhaltenden Trockenheit niedrig. In den letzten beiden Jahren wurden die europäischen Rapsanbauflächen nach und nach verkleinert. Bei den europäischen Ölmühlen stieg deshalb die Nachfrage nach australischem Raps an.