Marktbericht Wolf Agrarhandel | 09.Mai.2017
Weizen verliert in Europa und Amerika. Mais steigt leicht an der MATIF, büßt aber in Chicago an Kurswert ein. Sojakurse verhalten sich rückläufig. Raps erzielt Kursgewinne in Europa und Amerika.
Weizen: Die Weizenkurse an der MATIF sanken aufgrund von unterdurchschnittlichen Handelsaktivitäten wegen eines Feiertags in Frankreich sowie negativen Einflüssen vonseiten der Börse in Chicago,. Der Mai gab um 1,50€/t nach auf annähernd 168 €/t. Die Kurse der neuen Ernte rutschten um 1,25 €/t ab, sodass der Dezember Termin den Börsentag mit minimal unterhalb von
172 €/t beendete.
Laut Aussagen mehrerer Agenturen ist das Weizenangebot im nördlichen Teil Deutschlands nach den umfangreichen Verkäufen in Übersee und Exporten in angrenzende EU-Länder deutlich zurückgegangen. In den südlichen Bundesländern werden die Exportpreise derzeit von der gestiegenen Nachfrage Italiens gestützt.
An der Chicagoer Börse gingen die Weizenpreise deutlich zurück, da besseres Wetter erwartet wird und weitere schlechte Nachrichten über die US-Weizenbestände vorerst ausbleiben.
So fiel der Juli Termin um 8,6 Cent/bushel auf 4,33 US-$/bushel. Auch die wöchentlichen US-Exportverladungen in Höhe von 615.000 t Weizen übertrafen zwar die Erwartungen, waren aber nicht in der Lage etwas zur Kursstabilisierung beizutragen.
Die Qualität der Weizenbestände im US-Bundesstaat Kansas hat sich durch das nasse Wetter und den Überschwemmungen der Vorwoche verschlechtert. Mittlerweile werden ganze 27 % der dortigen Bestände mit schlecht bis sehr schlecht bewertet. Auch die Menge der als gut bis sehr gut beurteilten Bestände sank um 6 % auf 43 %. Die Aussaat des Sommerweizens hinkt mit 54 % dem langjährigen Durchschnitt leicht hinterher.
Mais: Die Maiskurse an der MATIF erzielten ein kleines Plus, wodurch der Juni Termin um 0,50 €/t auf 174,50 anstieg.
Die Maiskurse in Chicago spürten den negativen Einfluss der Weizen- und Sojakurse deutlich. Die Kurse gaben um bis zu
4,2 Cent/bushel nach, sodass der Juli Termin auf 3,66 US-$/bushel absank. Die US-Exportverladungen an Mais blieben mit 720.600 t zudem hinter den Erwartungen zurück, was der Kursentwicklung nicht gerade zuträglich war.
Die Maisaussaat in den Vereinigten Staaten geht weiterhin voran. Zum Anfang der Woche waren bereits 47 % der Bestände ausgesät, was aber 5 % hinter dem langjährigen Mittel liegt. Schuld daran sind sehr wahrscheinlich die Nässe und Überschwemmungen in einigen Hauptanbaugebieten des Mittleren Westens.
Soja: Die Sojabohnenkurse verloren etwas an Boden, geschürt von Gerüchten über eine etwaige größere Sojaernte. Der Juli Termin büßte um 8,2 Cent/bushel auf 9,65 US-$/bushel ein. Sojaschrot gab, ebenfalls für den Juli, um 3,3 US-$/short ton auf 314 US-$/short ton nach. Die Exportverladungen blieben mit 349.400 t Sojabohnen ebenfalls hinter den Prognosen zurück und konnten nichts zur Kursstabilisierung beitragen.
Raps: Die Rapskurse an der Pariser Börse zogen an. Der August Termin der neuen Ernte kletterte um 3,25 €/t auf 373,50 €/t. Auch die übrigen neuerntigen Termine zogen an.
In Winnipeg war ebenfalls ein Anziehen der Rapskurse im neuen Erntezeitraum spürbar. Der November Termin wuchs auf mehr als 5074 Can-$/t an. Verantwortlich waren hierfür die nicht enden wollenden Wetterprobleme in Kanada sowie die Tatsache, dass ein Teil der Canola-Rapsernte vom vergangenen Jahr immer noch nicht abgeerntet wurde.
(RW)