Marktbericht Wolf Agrarhandel 10.05.2019
Weizen, Mais und Soja befinden sich weiter im Rückgang, während der Raps weiter ansteigt.
Weizen: Der Juli-Kontrakt rutscht an der Chicagoer Börse am Donnerstag auf 4,29 US-$/bushel (umgerechnet 140,70 €/t) ab. Die heftigen Schwankungen am Sojabohnenmarkt förderten den Kursrückgang. Am heutigen Freitag wurde der mit Spannung erwartete Mai-Report von dem US-Landwirtschaftsministerium (USDA) veröffentlicht. Auch Zahlen zur Ernte 2019 soll dieser enthalten. Aus diesem Anlass gab es Tage zuvor zahlreiche Schätzungen über die US-Weizenproduktion 2019 von einigen Analystenhäusern. Mit rund 51 Mio. t. liegen diese beinahe fast alle über dem Vorjahreswert. Am gestrigen Donnerstag gab das USDA die Zahlen zu den US-Weizenexporten der Vorwoche vom 4.Mai bekannt, 502.900 t. Die Exporte stiegen im Jahresverlauf von Juli 2018 bis Anfang Mai 2019 auf 25,5 (23,5) Mio. t gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Handelsgespräche zwischen Washington und Peking werden vom europäischen Markt weiter aufmerksam beobachtet. Laut lokalen Quellen könnte die Weizenernte in Russland 83 Mio. t übersteigen. Glaubt man diesen Werten dürfte es möglich sein, die seit 2016 bestehende Politik der Nichtbestreuung von Weizenexporten zu erneuern. Die momentan anhaltenden Niederschläge in vielen EU-Ländern der vergangenen Tage sind ein Segen für die Bestände. Zudem schließt der neue Frontmonat Juli 0,50 auf 185,25 €/t besser ab.
Mais: Um 0,75 auf 164,50 €/t büßt der Mais für Juni leicht ein. Ebenso um 11 Cent auf 3,53 US-$/bushel (umgerechnet 124/t) rutschen die Mais-Futures im zweistelligen US-Centbereich ab. Das dürfte vermutlich auch an der allgemeinen Verunsicherung über die Handelsgespräche zwischen den USA und China liegen. Auch die geplanten Maisverkäufe von rund 550.000 t in der Vorwoche wurden nicht erfüllt. Stattdessen werden nur 293.500 t. Maisexporte vom USDA gemeldet. Mit nur 46,4 Mio. t exportierten Mais seit Beginn des Vermarktungsjahres 2018/19 liegt dies deutlich unter dem Vorjahreswert von 51,5 Mio. t. Eine Erklärung dafür könnte das niedrige Hochwasser am Mississippi und Ohio River sein. Entlang des Mississippi wurden vergangene Woche nur knapp 3,3 Mio. t Mais verschifft, ein Rückgang um 43 Prozent gegenüber dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Am Ohio-River wurden 3,6 Mio. t Mais verladen. Was hier aber nur einen Rückgang um 11 Prozent ausmacht. Somit halten die logistischen Schwierigkeiten an den Flusshäfen weiter an, wobei sich die Witterungsverhältnisse in den USA bessern. Dahingegen stiegen aber die Bahntransporte.
Soja: Der Sojamarkt schloss gestern mit herben Verlusten von 2,0 bis 3,5 Cent. In der Nacht ging es sogar nochmal auf bis zu 6 Cent nach unten. Der am kommenden Dienstag auslaufende Mai-Future verlor jedoch am stärksten, da er heute Morgen um 6 Cent schwächer bei 808,25 Cent/bushel (265,20 €/t) notiert. Der Sojaschrot hingegen schloss gestern mit einem Plus von 30 Cent bei 288,70 US-$/short tons ab. Auf 288,30 US-$/short tons (282,97 €/t) fällt es aber vorbörslich. Sojaöl verliert 0,1 Cent auf 26,71 Cent/pound (525,90€/t). China wird wohl auch bei einem erfolgreichen Ausgang der Handelsgespräche keine riesigen Mengen an US-Bohnen kaufen. Aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sinkt nämlich der Bedarf. Von nur noch rund 84 Mio. t Soja-Importen geht die US-botschaft in Peking aus, das sind 10 Mio. t weniger als im Vorjahr. In Südamerika werden aber gleichzeitig mehr Sojabohnen als 2018 geerntet.
Raps: Mit einem Plus von 25 Cent bei 364,00 €/t schloss der August ab.
Wegen des Feiertages in Frankreich blieben die Umsätze aber klein.
Um 80 Cent verlor der Winnipeg im Juli auf 437,50 kan-$/t /(290€/t).
(SA)