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Marktbericht Wolf Agrarhandel | 21.Februar.2018

Weizen büßte auf beiden Kontinenten größtenteils ein. Auch Mais verlor in Europa, wie auch in Amerika an Boden. Soja zog weiter an und auch der Raps erzielte durchweg Gewinne.

Weizen: Die Weizenkurse an der EURONEXT (MATIF) profitierten vom schwächeren Eurokurs, wodurch größere Kursverluste verhindert wurden. Der März Termin sank um 0,25 €/t auf 160,50 €/t, dem Mai und September Termin gelang es sogar, neutral zu bleiben.
Getreidehändler in der Ukraine erwarten dieses Jahr eine im Vergleich zum Vorjahr etwas kleiner ausfallende Ernte. Diese soll, aktuellen Hochrechnungen zufolge, bei 25 Mio. t Weizen liegen. Damit würde das Vorjahresergebnis um 6,3 % unterschritten werden.
An der Chicagoer Börse gaben die Kurse nach dem langen US-Feiertagswochenende deutlich nach. Der März Termin gab 8,5 US-Cent/bushel auf 4,49 US-$/bushel ab, das entspräche 136,47 €/t. Heute Morgen fiel der Kurs weiter ab und stand zuletzt bei 4,45 US-$/bushel. Schuld daran war unter anderem der im Vergleich zu Euro gestiegene US-Dollar.
Gestern wurden die US-amerikanischen Exportzahlen für die Vorwoche bis zum 15. Februar veröffentlicht. Diese fielen mit 422.000 t in etwa wie erwartet aus. Im Vergleich zur Vorwoche ist das eine Verringerung um 15,5 % und gegenüber dem Vorjahr um 26 %.
Für Kanada erwartet die kanadische Statistikbehörde „Agriculture and Agri-Food Canada“ (AAFC) eine Anbaufläche in Höhe von 9,51 Mio. ha Weizen, was 4 % mehr, wie im Vorjahr wäre. Mit 30 Mio. t ist die erwartete Erntemenge hingegen nahezu identisch mit der Vorjahresmenge. Die Anbaufläche für Winterweizen soll sich wohl um 11 % verringern, dafür sollen die Flächen für Sommerweizen und Durum einen Zuwachs erhalten. Demzufolge rechnet die AAFC mit einem Zuwachs der Erntemenge für Durum um 15 % auf 5 Mio. t. Allerdings kommt diese Menge nicht an die rekordverdächtige Erntemenge im Jahr 2016 heran, wo 7,8 Mio. t Durum-Weizen geerntet wurden.
Die Exporte in Russland laufen weiterhin auf Hochtouren. Allerdings erwartet das russische Logistikunternehmen „Rusagrotrans“ weiter steigende Getreidepreise in Russland, da qualitativ hochwertiger Weizen langsam knapp werde. Dennoch geht das Unternehmen von einer Steigerung der Ausfuhren an Weizen im Februar von 3,1 auf 3,5 bis 3,7 Mio. t aus. Dies resultiert aus übrig gebliebenen Beständen, welche ursprünglich bereits im Januar exportiert werden sollten, aber aufgrund von schlechten Witterungsverhältnissen verschoben werden mussten. In der ersten Hälfte des Februars exportierte Russland 1,89 Mio. t an Weizen, das ist mehr als Deutschland bisher in der gesamten laufenden Verkaufssaison exportierte.

Mais: Die Maiskurse an der Pariser Börse verloren leicht an Boden, wodurch der März Termin um 0,25 €/t auf 152,50 €/t nachgab. Ukrainische Händler rechnen im aktuellen Jahr mit einer Steigerung des Ertrags in der Ukraine um 10 % auf 26,3 Mio. t Mais.
In Chicago verloren die Maiskurse ebenfalls an Boden, sodass der März Termin sich um 2 US-Cent/bushel auf 3,65 US-$/bushel, umgerechnet 117,40  €/t, verringerte und heute Morgen einen weiteren US-Cent einbüßte. Die US-amerikanischen Exportverladungen der vergangenen Woche bis 15. Februar betrugen 938.000 t. Das sind 10,9 % mehr wie in der Woche davor, jedoch 20,6 % weniger wie im abgelaufenen Jahr. Insgesamt exportierten die USA im laufenden Wirtschaftsjahr bisher 16,6 Mio. t Mais, wohingegen im vorigen Wirtschaftsjahr 31,9 % mehr ins Ausland geliefert wurden.

Soja: Die Sojakurse an der CBoT (CME) setzten ihren Aufwärtstrend weiter fort. Der März Termin für Sojabohnen wuchs um 5 US-Cent/bushel auf 10,26 US-$/bushel. Börsentechnische Effekte sorgten allerdings über Nacht für einen leichten Rückgang auf 10,21 US-$/bushel. Auch die Sojaschrotkurse erzielten Gewinne und ließen den März Termin um 3,30 US-$/short ton auf 376,50 US-$/short ton ansteigen. Auch hier verursachte ein technischer Effekt über Nacht eine Verringerung um 4,60 US-$/short ton. Ursache für die anhaltenden Kurssteigerungen sind nach wie vor die schlechten Wetterverhältnisse in Südamerika, welche zu Ertragsausfällen führen könnten.
Die US-amerikanischen Exportverladungen der Vorwoche bis zum 15. Februar betrugen 960.000 t, was absolut im Rahmen der von den Analysten erwarteten Mengen lag. Allerdings bedeutet das auch einen Rückgang von 29,3 % zur Woche davor und 12,1 % weniger wie im Jahr zuvor.

Raps:
Die Rapskurse in Paris freuten sich über den schwächeren Euro und zogen etwas an. Der Mai Termin verbesserte sich um 2,00 €/t auf 354,00 €/t.
An der ICE in Winnipeg legten die Canola-Rapskurse ebenfalls etwas zu, was den März Termin um 2,20 Can-$/t auf 505,30 Can-$/t anwachsen ließ. Verantwortlich hierfür waren neben dem schwächeren kanadischen Dollar auch börsentechnische Effekte.
Die AAFC erwartet im laufenden Jahr eine Vergrößerung der Canola-Rapsfläche um 5 % auf 9,73 Mio. ha. Dies könnte zu einer neuen Rekordernte in Höhe von 21,7 Mio. t führen, was einer nochmaligen Steigerung von 2 % gegenüber dem letzten Jahr entsprechen würde.

(RW)

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