Marktbericht Wolf Agrarhandel | 15.Februar.2018
Weizen verliert auf europäischer, wie auch auf amerikanischer Seite. Mais verhält sich dagegen rundweg neutral. Soja zieht etwas an und der Raps wiederum rutscht hüben wie drüben etwas ab.
Weizen: Die Weizenkurse an der EURONEXT(MATIF) ließen gestern Federn und so gab der März Termin deutlich um 1,25 €/t auf 159,50 €/t nach.
Das französische Beratungsinstitut FranceAgriMer schätzt, dass das schlecht laufende französische Exportgeschäft des aktuellen Wirtschaftsjahres zu erhöhten Lagerendbeständen führen wird. Seine bisherige Prognose von 2,9 Mio. t an nicht verkauften Weizen hob FranceAgriMer auf 3,25 Mio. t an. Auch die Exporte von französischen Weizen in andere EU-Länder sind laut dem Institut rückläufig. Hierfür reduzierten sie ihre Voraussage um 155.000 t auf 8,45 Mio. t. Auch die geschätzte Menge der Exporte in Drittländer wurde um 300.000 t auf 9 Mio. t gesenkt.
In Chicago kämpften die Weizenkurse mit schwach prognostizierten US-Exportmengen in Höhe von 200.000 t bis 450.000 t US-Weizen und ließen den März Termin um
5 US-Cent/bushel auf 4,56 US-$/bushel, umgerechnet
135,85 €/t, abfallen.
Die Weizenpreise in den russischen Schwarzmeerhäfen ziehen aufgrund des gestiegenen Werts des russischen Rubels an.
Für Lieferungen im Februar und März knackten die Free-on-Bord-Preise die 200-$-Marke. Daher wird aktuell für Weizen mit 12,5 % Protein 200,75 US-$/t verlangt, was etwa 161,15 €/t entspräche.
Mais: Die Maiskurse in Paris zeigten wenig bis gar keine Regung, sodass der März Termin unverändert mit 155 €/t den Tag beendete.
Auch an der Chicagoer Börse blieben die Maiskurse stabil, sodass der März Termin am Ende des Handelstags gleichbleibend bei 3,67 US-$/bushel stand.
Heute wird wieder der wöchentliche US-Exportbericht veröffentlicht. Die Marktteilnehmer erwarten eine Exportleistung von 1-1,5 Mio. t Mais aus alter Ernte und 100.000 t aus der neuen Ernte. Die hohe Nachfrage aus Südostasien wirkt sich stabilisierend auf den Exportmarkt aus. Da der US-Mais günstig auf dem Weltmarkt erworben werden kann, hat er derzeit gegenüber argentinischen Mais einen Wettbewerbsvorteil.
In den Vereinigten Staaten läuft die Ethanol Produktion weiterhin auf Hochtouren, wenn auch die Menge an produzierten Bioethanol leicht zurückging. Laut dem EIA-Bericht beläuft sich die aktuelle Ethanol Produktion auf 1,02 Mio. barrel pro Tag, was gegenüber der Vorwoche einen Rückgang von 41.000 barrel entspricht. Im Vergleich zur täglichen Produktion im Jahr zuvor wären das hingegen „nur“ 24.000 barrel weniger. Die Lagerbestände an Bioethanol wiederum reduzierten sich gemäß dem Bericht um 604.000 barrel auf 22,9 Mio. barrel. Dennoch bleibt mit einer wöchentlichen Verarbeitungsleistung von 2,69 Mio. t Mais das gesteckte Ziel, im laufenden Wirtschaftsjahr 140,3 Mio. t Mais zu verarbeiten, nach wie vor erreichbar.
Soja: Die Sojabohnenkurse an der Chicagoer Börse erzielten Kurszuwächse und dadurch kletterte der März Termin um
5,5 US-Cent/bushel auf 10,17 US-$/bushel, umgerechnet
299,73 €/t. Die Sojaschrotkurse zogen ebenfalls an, wodurch deren März Termin sich um 4,70 US-$/short ton auf
369,90 US-$/short ton (325,96 €/t) verbesserte.
Die Marktteilnehmer erwarten von dem heute veröffentlichten NOPA-Bericht Exporte von 450.000 bis zu 750.000 t an Sojabohnen. Beim Sojaschrot dagegen wird eine Menge von 150.000 t bis 450.000 t vorausgesagt.
In Mato Grosso, dem wichtigsten Sojaanbau-Staat Brasiliens, wurde erste annähernd die Hälfte der geernteten Bohnen verkauft. Normalerweise jedoch, müssten zu diesem Zeitpunkt inzwischen bereits zwei Drittel der Bestände den Besitzer gewechselt haben. Dies ist wahrscheinlich auf die durch Niederschläge erschwerte Sojabohnenernte zurückzuführen. Des Weiteren warten die brasilianischen Landwirte sehr wahrscheinlich darauf, dass der Sojabohnenkurs noch etwas zulegt.
Raps: Die Pariser Rapskurse waren nicht in der Lage, die steigenden Sojakurse aus Chicago auszunutzen. Somit verlor der Mai Termin 1,25 €/t auf 350,75 €/t.
Die Canola-Rapskurse an der ICE in Winnipeg kamen glimpflicher davon, der früheste Termin büßte nur 10 Can-Cent/t auf
503,80 Can-$/t ein, das entspräche 323,25 €/t.
(RW)