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Marktbericht Wolf Agrarhandel | 29.August.2017

Weizen erleidet deutliche Verluste in Europa und Amerika. Auch Mais verliert rundweg an Boden. Soja gibt nur leicht nach und Raps verliert zwar an der MATIF, erzielt dagegen aber Kursgewinne in Winnipeg.

Weizen: Die Weizenkurse an der MATIF brachen, teilweise wegen dem stärkeren Euro, etwas ein. Aufgrund dessen sackten sowohl der September, wie auch der Dezember Termin um jeweils
2,75 €/t auf 152,50 €/t und 158,25 €/t.
In der Ukraine ist die Weizenernte mittlerweile vollständig abgeschlossen. Die Beratungsorganisation „UkrAgroConsult“ schätzt die Erntemenge auf 26 Mio. t, was das Vorjahresergebnis knapp um 400.000 t verfehlen würde. Des Weiteren korrigierte die Beratungsorganisation ihre Voraussage der ukrainischen Weizenexporte um 1 Mio. t auf 15,5 Mio. t nach oben. Damit würde das Rekordergebnis des vergangenen Wirtschaftsjahres um eine Mio. t verpasst werden.
An der Chicagoer Börse rutschten die Weizenkurse ebenfalls deutlich ab. Während der September Termin um 9,4 Cent auf 4,00 US-$/bushel fiel, büßten die Dezember und März Termine um 7,2 und 5,6 Cent/bushel ein.
In den Vereinigten Staaten gelang in der vergangenen Woche eine deutliche Steigerung der Weizenexporte um 13 % auf
671.000 t gegenüber der Vorwoche sowie ganze 16 % im Vergleich zum entsprechenden vorjährigen Zeitraum.
Jedoch werden die Exporte in der laufenden Woche durch den Hurrikan „Harvey“ behindert. Glücklicherweise zeigt der Sturm wenig Bewegung, sodass sich die heftigsten Regenschauer nur auf eine relativ kleine Region in den US-Bundesstaaten Texas und Louisiana begrenzen.
Laut den Angaben russischer Beratungsorganisationen fielen die fob-Preise in den Schwarzmeerhäfen aufgrund der beträchtlichen russischen Weizenernte um 4 bis 8 US-$/t auf 180 bis 182 US-$/t. Außerdem erzielte Russland vom 01. Juli bis zum 23. August ein Exportergebnis von 5,5 Mio. t Weizen, was einer Steigerung von
22 %, verglichen mit dem Vorjahr, entspräche.

Mais: Die Maiskurse an der MATIF verloren etwas an Wert, was den November Termin um 1,50 €/t auf 158,25 €/t schrumpfen ließ.
Auch den Maiskursen an der Chicagoer Börse erging es nicht besser. Der September Termin machte Verluste von
2,4 Cent/bushel auf 3,36 US-$/bushel und der Dezember Termin verlor ebenfalls 2,4 Cent/bushel auf 3,51 US-$/bushel. Durch die extremen Regenfälle in Texas wird derzeit die Maisernte massiv behindert und in den am schwersten betroffenen Gebieten ist mit Totalverlusten zu rechnen. Dies wird aber wohl keine sonderlich großen Auswirkungen auf die gesamte Erntemenge der USA an Mais haben.

Soja: Durch börsentechnische Effekte sanken die Sojakurse der CME etwas ab. Der September Termin fiel um 3,6 Cent/bushel auf 9,35 US-$/bushel. Dagegen gelang es den Sojaschrot Terminen, ihre Kurse weitgehend zu halten.
Der Zustand der Sojabohnenbestände in den USA verbesserte sich minimal  im Vergleich zur Vorwoche. Während in der vergangenen Woche noch 60 % der Bestände als gut bis sehr gut gewertet wurden, werden nunmehr 61 % der Bestände entsprechend bewertet. Am deutlichsten verbesserten sich die Bestände in South Dakota, wo eine Erhöhung der Bestandsbewertung um 7 % auf 49 % erreicht wurde. Die US-Importe an Sojabohnen erreichten in den abgelaufenen Wochen einen Stand von 716.000 t, was einer Verbesserung von 7 % gegenüber der Vorwoche entsprach, jedoch immer noch 22 % unter der Vorjahresmarke lag.
Die Ukraine erzielte im laufenden Vermarktungsjahr, welches sich von September letzten Jahres bis Juli des aktuellen Jahres belief, ein Exportvolumen an Sojabohnen in Höhe von 2,9 Mio. t. Das entspricht einer Erhöhung von 23 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Obwohl die Preise für Sojabohnen derzeit auf einem niedrigen Niveau sind und das globale Angebot an Sojabohnen momentan reichlich ist, scheint es, als würde Brasilien seine Sojaanbau-Flächen noch einmal ausbauen. Umfragen unter Analysten zufolge wäre eine Expansion um 2 % auf 34,7 Mio. ha möglich.
Der Ernteumfang Brasiliens an Sojabohnen wird auf 110,6 Mio. t geschätzt, was 3 % niedriger wie im Rekordjahr 2016/17 wäre.

Raps: Die Rapskurse an der Pariser Börse erlebten einen Rückschritt und ließen den November Termin um 1,25 €/t auf 369,25 €/t schrumpfen.
Den Canola-Rapskursen in Winnipeg gelang es dagegen, Boden gut zu machen. Dadurch wuchs der November Termin um
1,10 Can-$/t auf 502 Can-$/t.

(RW)

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